Es ist wieder soweit: die Hochzeitssaison steht vor der Tür und mit den milderen Temperaturen und sonnigen Tagen freuen sich jährlich ca. 400.000 Heiratswillige in Deutschland auf den schönsten Tag des Lebens.

Neben Einladungskarten, Blumenschmuck, der richtigen Location und Musik, das leibliche Wohl der Gäste und der wohlüberlegten Hochzeitsgarderobe dürfen die passenden Eheringe nicht fehlen.

Alleine hierfür können zahllose Stunden, Tage und Wochenenden draufgehen. Welches Material soll gewählt werden: das klassische Gold oder doch Silber, Platin oder Palladium? Wie wäre es denn mit fairem Gold?

Ja, Sie haben richtig gelesen: faires Gold. Gibt´s so etwas überhaupt?

Gehen wir am besten zum Ursprung dieser Idee zurück: Warum gibt es überhaupt faires Gold?

Wie und wo wird Gold vor allem gewonnen? Die meisten Goldminen befinden sich in Afrika, Südamerika und Asien. Pro Tonne Gestein wird in der Regel nur 1 Gramm Gold gewonnen. 1.000 Tonnen Gestein müssen also für 1 Kilogramm Gold bewegt werden. Hierfür werden Regenwaldgebiete so groß wie einzelne Bundesländer wie zum Beispiel Bayern zerstört und in Wüsten verwandelt. Da sich Gold nicht einfach aus dem Gestein waschen lässt, werden massenweise Chemikalien wie Cyanwasserstoff (Blausäure) und Quecksilber eingesetzt. Diese wiederrum führen zu verheerenden Umweltschäden für Mensch und Natur. Der Tageslohn dieser Menschen in Höhe von gerade einmal 2 USD pro Tag und die nach Expertenschätzung 1. Million Kinderarbeiter – alleine in Afrika, kommen noch erschwerend hinzu.

Ein Ehering aus Gold verursacht demnach über 20 Tonnen Giftmüll welcher häufig unter menschenunwürdigen Bedingungen gefördert wird.

Deshalb gibt es faires Gold. Erst wenn der Produktionsprozess sichtbar wird, erübrigt sich die Frage nach dem „Warum“.

Wer darauf wert legt, was genau am Finger getragen wird, wird bei den Inhaberinnen Imke van der Voort und Anna Malsbenden-Weiß von Tragkultur in Düsseldorf-Pempelfort fündig. Die Goldschmiedinnen bieten Schmuck aus 100 Prozent recyceltem und zertifiziertem Gold an. Außerdem führen sie sogenannte „Metalle mit Identität“ – diese sind zwar etwas teurer als gewöhnliche Recycling-Werkstoffe, dafür lässt sich ihre nachhaltige sowie faire Produktion bis zu ihrem Abbau-Ursprung nachweisen. In Trauringkursen können die gewünschten Eheringe sogar selbst geschmiedet werden. Klein aber Fein und in meinem Veddel – ich bin begeistert!

Mir ist klar, dass die weltweite Nachfrage nach Gold derzeit nicht durch zertifiziertes und recyceltes Gold bedient werden kann. Bisher fragen zu wenige Verbraucher nach diesen Alternativen nach, weil diese noch weitestgehend unbekannt sind. Nutzen Sie Ihre Entscheidungsmöglichkeit, um eine Marktmacht entstehen zu lassen, die Konzerne dazu drängen, Veränderungen anzuschieben!

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling!
Ihre Jennifer Brockerhoff